Zuchttypen des Maultiers

Da das Maultier, abstammend von einer Pferdestute und einem Eselhengst, ein Hybrid ist, kann es nicht als Rasse bezeichnet werden. Dies um so mehr, als dass das Maultier nicht fortpflanzungsfähig ist und somit ein Endprodukt darstellt, welches seine Gene nicht weitergeben kann.

In den USA wurden früher die Maultiere nach ihrem Arbeitszweck unterschieden und entsprechend benannt, wie Zug-, Farm- und Minenmaultiere. Dazu gab es noch Tiere, welche in den Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen eingesetzt wurden. Sie unterscheiden sich vor allem in Stockmass, Gewicht und der Stute, aus der sie gezogen wurden. Heute ist dort das Maultier auch als Freizeitpartner beliebt. Daher sind auch andere Maultiertypen gefragt und werden gezüchtet. Geblieben sind das Zugmaultier, gezogen aus leichten und schweren Kaltblutstuten, und das Säumermuli.

Dazu kamen das Miniatur- und vor allem das Reitmaultier. Diese Maultiere werden aus allen möglichen Pferderassen, wie Percheron, Englisches und Arabisches Vollblut, Gangpferden, wie Pasos und Tennessee Walkern, gezüchtet. Die am häufigsten benutzte Rasse ist wohl das American Quarter Horse. Den Züchtern in den USA stehen eine Vielzahl von Eselrassen als Vatertiere zur Verfügung. Darunter sind zu nennen der Katalanische, der Andalusische und der berühmte American Mammoth Esel.

Das Maultier wurde durch die Römer in die Schweiz eingeführt. Seine Blütezeit erlebte es hier vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Damals wurden hauptsächlich zwei Schläge gezüchtet: Ein grossrahmiges Zugtier von 155 bis 175 cm Widerristhöhe und ein kleineres, leichteres Reit- und Saumtier von 140 bis 150 cm Grösse.

Interessengemeinschaft für das Maultier IGM, 1996